Reisebericht Tag 7/8 - Hluhluwe Nationalpark (17./18. Dezember)

17. Dezember:

Nach einem Katastrophen-Frühstück, eigentlich dem einzigen schlechten auf der Tour geht es weiter in Richtung Süden. Nach einstündiger Fahrt verlassen wir das schöne Swaziland wesentlich schneller, als wir hineingekommen sind. Auch der königliche Beamte ist ein wenig freundlicher als sein Kollege an der nördlichen Grenze.

Auf den ersten Kilometern in der Provinz KwaZulu Natal beobachten wir eine Gnu-Herde mit einem an gleichen Tag geborenen Baby, das noch sehr unsicher neben der Mutter herstakst. Wenige Minuten später ist es eine Blessbock-Mutter, die ihr drei oder vier Tage altes Junges spazieren führt. In einer Gegend, in der keine Löwen oder Leoparden wohnen, kein sooo gefährliches Unterfangen, denn wir wollen ja nur ein paar Fotos von dem süßen Kleinen.

Im Übrigen warten wir auf niedrigere Temperaturen auf dem Weg nach Süden. Es ist jetzt schon der vierte Tag mit Celsius-Graden über der 40er-Marke. Wir fahren durch die geschäftigen Straßen von Hluhluwe (gesprochen: Schlu-schlu-ii), kaufen ein und begeben uns dann zu unserer nächsten Unterkunft, der Forest Sand Lodge, die nur ein paar Minuten von Hluhluwe entfernt ist. Die Lodge ist sehr empfehlenswert, sowohl die Hütten als auch das Essen gehören zum Besten, was wir auf der Tour genießen dürfen. An der Poolbar (na ja, der Pool war etwas klein wie auch die Bar, aber dafür sehr gemütlich) verbringen wir einen entspannten späten Nachmittag (bei 45 Grad genau das Richtige), bevor ein schöner Sonnenuntergang den ebenso relaxten Abend einleitet.

18. Dezember:

Die Kinder der Lodge Besitzer spielen schon morgens halbnackt auf dem großzügigen Grundstück, das im gefährdeten Malariagebiet Ostafrikas liegt. Während sich die meisten von uns von einer Malariaprophylaxe im Urlaub begleiten lassen, kommt dies für die Einheimischen natürlich nicht in Frage. Unsere Reiseleiterin hat bereits vier Mal Malaria gehabt und wäre einmal fast daran gestorben. Während ich noch darüber nachdenke, wie die hier lebenden Menschen mit Malaria und anderen Krankheiten umgehen, fahren wir schon zum Hluhluwe Nationalpark, der wie Krüger allen Tieren aus dem Big Five eine Heimat bietet. Doch – wie oben schon festgestellt – Leoparden bekommen wir trotz aller Bemühungen auch hier nicht zu Gesicht.

Dafür beginnt die Pirschfahrt in der hügeligen, dicht bewachsenen Landschaft mit einer sehr sympatischen Giraffe, die keine zwei Meter von uns entfernt ihre Morgenmahlzeit zu sich nimmt. Kurz darauf verfolgen wir (vorsichtig) einen Elefanten rückwärts, bis der ins dichte Dickicht abbiegt. Das wird noch übertroffen von einer Tiergruppe, die sich aus Büffeln, Zebras und Antilopen zusammensetzt, die friedlich nebeneinander grasen.

Die Krönung des Vormittags ist dann eine kleine Giraffenfamilie, die an einem ausgetrockneten Wasserloch steht. Das Junge ist vielleicht zwei Wochen alt und doch schon zwei Meter groß. Eine Menge von Dias können sich an diesem Ort über ihre Belichtung freuen.

Die Mittagssiesta verbringen wir bei "Hilltop View", ein mehr als empfehlenswerter Ruheplatz. Wir haben herrliche Aussichten auf die umliegenden Hügel und Berge, Adler kreisen unter uns, in allen Richtungen können (mit dem Fernglas) Tiere beobachtet werden. Wir nehmen uns drei Stunden Zeit, um dieses kleine Paradies zu genießen und auf uns wirken zu lassen. Insgesamt gefällt mir Hluhluwe aufgrund der anweslungsreicheren Landschaft besser als der flache Krüger Nationalpark, ich würde gerne etwas länger hier bleiben.

Der Rückweg zur Lodge ist allerdings wenig ereignisreich. Wir wollen keine Antilopen oder Warzenschweine mehr sehen, sondern Löwen oder Leoparden, doch das gelingt uns einfach nicht. Dafür gelingt uns ein entspannten Abend bei Sonnenuntergang und Essen. Danach wartet eine heiße Nacht unter einem Bett mit Moskitozelt.


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